Achtsamkeit ist in aller Munde, vielleicht ist es auch ein Modewort geworden. Zumindest hat jeder schon einmal davon gehört und sich vielleicht gefragt, wie man achtsam werden kann und welche positiven Effekte dies mit sich bringt.
Achtsamkeit ist genau genommen gar kein neuer Trend. Die Ursprünge der Achtsamkeit reichen weit zurück und sind eng mit verschiedenen fernöstlichen Traditionen verbunden. Insbesondere im Buddhismus hat Achtsamkeit eine lange Geschichte und ist ein zentraler Bestandteil der buddhistischen Praxis. In den buddhistischen Lehren bezieht sich Achtsamkeit darauf, den gegenwärtigen Moment bewusst zu erleben, ohne Urteil und ohne Anhaftung an Vergangenheit oder Zukunft.
Während Achtsamkeit ihren Ursprung im Buddhismus hat, ist sie heute weit darüber hinaus verbreitet und wird in vielen verschiedenen Kontexten und Traditionen praktiziert. Insbesondere in den letzten Jahrzehnten hat Achtsamkeit auch in der westlichen Welt an Popularität gewonnen, insbesondere im Bereich der Psychologie und des Gesundheitswesens.
Jon Kabat-Zinn, ein amerikanischer Molekularbiologe, der die Prinzipien der Achtsamkeit auf den Bereich der Medizin übertragen hat, spielte eine entscheidende Rolle bei der Einführung von Achtsamkeit in die westliche Kultur. Sein Programm "Mindfulness-Based Stress Reduction" (MBSR), das auf den Prinzipien der Achtsamkeit basiert, hat zahlreichen Menschen geholfen, mit Stress, Schmerzen und Krankheiten umzugehen.
Achtsamkeit, gemäß der Philosophie von John Cabat-Zinn, ist die bewusste Lenkung unserer Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment, ohne Bewertung. Es geht darum, sich selbst und seine Umgebung bewusst wahrzunehmen und alles, was sich in diesem Moment ereignet, anzunehmen. Dies geschieht durch verschiedene Praktiken wie Körperwahrnehmungs- und Meditationsübungen, sowohl im Sitzen, Stehen, Liegen als auch in der Bewegung.
Bei diesen Übungen lernen wir, unseren "Autopiloten" abzuschalten, der oft von negativen Gedanken und Erfahrungen gesteuert wird. Stattdessen erweitern wir unser Bewusstsein für den gegenwärtigen Moment und üben uns darin, ohne Urteil oder Kritik zu beobachten und anzunehmen.
Obwohl die Wurzeln der Achtsamkeitspraxis in verschiedenen fernöstlichen Traditionen liegen, ist sie nicht an eine spezifische Religion gebunden. Tatsächlich steht sie der westlichen humanistischen Psychologie sehr nahe, da sie sich auf das Potenzial jedes Einzelnen zur persönlichen Entwicklung konzentriert.
Heute wird Achtsamkeit in vielen verschiedenen Bereichen angewandt, darunter Medizin, Psychologie, Bildung, Sport und Unternehmensführung. Ihre universalen Prinzipien der Gegenwärtigkeit, des Nicht-Urteilens und der Akzeptanz machen sie zu einer wertvollen Ressource für das Wohlbefinden und die persönliche Entwicklung in allen Lebensbereichen.